Nachdem ich mein AM29 nun schon fast 2 Monate ausgiebig fahren durfte, zähle ich mich mit gutem Gefühl zu den Freunden dieser kleinen sympatischen Marke aus Deutschland. Handbuilt in Germany zu einem sehr konkurrenzfähigen Preis, wo gibts das schon? Das martialische Design hat mir schon gleich gefallen und auch die Tatsache, daß man unter den Komponenten wählen kann, so auch die einzigartige Hammerschmidt-Kurbel. Doch nun zum Fahreindruck:
Wie bekannt, zählt der (einen unzerstörbaren Eindruck machende) Rahmen nicht zum absoluten Leichtbau und mit Hammerschmidt + Reverbstütze dürfte das Gewicht die 14 Kilo locker überschreiten. Dennoch geht das Bike mit ein wenig Training gut berauf, trotz dem von mir montiertem kurzen 40mm-Hussefelt-Vorbau steigt das Vorderrad erst spät. Auf eine Gabelabsenkung habe ich verzichtet und der Hinterbau wird auf der Forstautobahn meist komplett gesperrt, aber auch in der mittleren Einstellung des Monarch-Dämpfers wippt er sehr wenig. Auch rumpelige Trails meistert man bergauf gut. 50 Km-Touren mit 1000 Hm sind locker machbar und zählen zum Einsatzbereich dieses Bikes. Die noch größeren Qualitäten des AMs liegen meiner Meinung nach aber im Downhill. Der stabile Aufbau, die recht flache Geometrie zusammen mit den gut nutzbaren 140mm Federweg und die mächtigen 29-Zöller vermitteln ein ungemein sicheres Gefühl, so daß man einfach alles plattwalzt. Wozu um Stufen und gröbere Brocken herumzirkeln, wenn man einfach drüberrollen oder springen kann? Die große Bodenfreiheit der Hammerschmidt erlaubt auch tiefe Stufen abzurollen und die großen Räder bügeln einiges glatt. Der Luftdruck kann auch locker auf 1,5 Bar abgesenkt werden, ohne Durchschläge fürchten zu müssen, dann ist die Traktion wirklich überragend.
Ausstattungsmäßig bereue ich die Entscheidung für Hammerschmidt & Reverb keineswegs, in Kombination hat mein ein unschlagbar flexibles Bike, welches blitzschnell vom Up- zum Downhiller mutiert, gerade beim steten Auf und Ab im Mittelgebrige ein echter Segen. Zusammen mit den bissigen und sehr gut dosierbaren 1-Finger-Bremsen Avid Code R, 12mm-Steckachse, dem breiten Lenker und der sehr stabile Bauweise wurde ich es zu den 29-Zoll-Enduros zählen, was meinem Verwendungszweck aber sehr entgegen kommt. Das finish & die Verarbeitung wirkt sehr hochwertig, einzig die etwas billigen Griffe wollen nicht so ganz zum edlen Look passen, weswegen ich ein paar Ergon montiert habe. Abschließend kann ich sagen, sehr zufrieden zu sein, dieses Bike strahlt das Versprechen aus, alles mit Ihm anstellen zu können und lange Jahre Trail-Spaß zu erleben. Danke, Cheetah!